Prinz Friedrich von Homburg – Live Stream

Von Heinrich von Kleist

Kleist träumt den Traum, der sich mit dem Gesetz verbündet – von einer Gemeinschaft von Freien. Theater ist 100 Prozent abhängig von der gleichzeitigen Anwesenheit von Spielern und mitspielenden Zuschauern. Nur dann gibt es den Erfahrungsübersprung von den stellvertretend Fühlenden auf diejenigen, der ihnen in Nähe und Konzentration folgen und mit ihm „verschmelzen“. Dies geht nicht am Bildschirm. In unserem Livestream hat jeder Schauspieler und jede Schauspielerin eine eigene Kamera, von der sie aufgenommen und verfolgt werden. Der Fokus liegt auf den Gesichtern, den Gefühlen, es werden Ultra-Close-Ups gezeigt, Es ist ein Versuch von uns, die 4.Wand einzureißen und ganz nah an den Spieler*innen dran zu sein.

Zimmertheater – digital

Gespräche und Szenen in lockerer Folge zum Theater, zur Kunst und zur Gesellschaft … begonnen in Zeiten der Pandemie 2020

Das „Zimmertheater Rottweil denkt nach… wie vor“ und stellt eine Reihe von Videos online. Peter Staatsmann, Regisseur, Autor und Intendant des Zimmertheaters Rottweil und Reinhold Ulmschneider, bildender Künstler aus Rottweil, spannen in den ersten beiden Skizzen einen Bogen vom Realismus in der Kunst über Geschichte und Wirtschaftsgeschichte, die Rolle des Naturverständnisses bei Friedrich Hölderlin bis zu den Begriffen Spiel und Basteleien, immer auf das Theater und die bildende Kunst bezogen.

Mai 2020

Zimmertheater Rottweil denkt nach… wie vor

Skizzen #3 der Produktionen in der theaterlosen Zeit handelt von der Traurigkeit, die sich einstellt, wenn der Körper ausfadet, wenn die Natur entschwindet und wenn der Wettbewerb auch dort herrscht, wo wir eigentlich auf unsere Arche Noah angewiesen sind, im … Netz.

Das aktuelle Virus Sars-Cov-2: Eine traurige Geschichte in diesen Tagen der Pandemie ist die von dem Großvater, der bald nach dem Besuch des Geburtstages eines Enkels, bei dem er sich wahrscheinlich infizierte, an Sars-Cov 2 erkrankte und nicht viel älter als sechzig Jahre nach Wochen des Leidens starb. Er war so gesund gewesen wie seine Frau und Kinder, die zum Glück nicht weiter krank wurden. Der Ort von Begegnung und Freude wurde zu einem, der das zu frühe Sterben brachte. Jedes Leben ist – in jeder seiner Stationen und somit in jedem Augenblick – eine absolute und niemals relativierbare Wirklichkeit.

Das andere Virus: Wir ziehen uns zurück in unsere Isolationen, jeder anders, aber jeder für sich. Manche in Gemeinschaft, viele allein. Und unsere Flucht vor dem gefährlichen Erreger treibt uns in die Arme des großen mächtigen Netzes, das uns rettet und doch lange schon an unserer Vernichtung beteiligt ist. Heute hilft es uns bei unseren kleinen und leisen Verständigungen, morgen wird es uns endgültig die Luft zum Atmen abschnüren: die allumfassende Virtualität, das andere Virus, das uns befällt, wenn wir weiter und enger in die Zirkulationen unserer Endgeräte eingewoben werden. Das uns entfernt von dem Jubel der erwachenden Natur, vom einst eigenen Körper, der sich in den ‚vibrations‘ der Lichtbewegungen erwärmte, von den Augen und dem Atmen der greifbaren Anderen, in die wir eintauchten wie in uns selbst, um auf diesem einzigen Weg sie zu werden, in leiblicher Nahlebenserfahrung.

#3‚digital angel: Thomas Giegerich / ‚human material rest‘ und Text: Peter Staatsmann / Schnitt: Jaron Staatsmann / Kamera: Leo Staatsmann

#3 „Digital Angel“

April 2020

Zimmertheater Rottweil denkt nach… wie vor

Das „Zimmertheater Rottweil denkt nach… wie vor“ und hat jetzt: #1 Skizzen einer lockeren Reihe von Videos online gestellt. Peter Staatsmann, Regisseur, Autor und Intendant des Zimmertheaters Rottweil und Reinhold Ulmschneider, bildender Künstler aus Rottweil, spannen einen Bogen vom Realismus in der Kunst über Geschichte und Wirtschaftsgeschichte, die Rolle des Naturverständnisses bei Friedrich Hölderlin bis zu den Begriffen Spiel und Basteleien, immer auf das Theater und die bildende Kunst bezogen.

Das Theater denkt nach… wie vor # 2 Skizzen auf Video Zimmertheater Rottweil
Gespräche zum Theater, zur Kunst und zur Gesellschaft … begonnen in Zeiten der Pandemie 2020
Folge 2 der Serie / Peter Staatsmann und Reinhold Ulmschneider sprechen über Friedrich Hölderlin, die Skulpturen von Reinhold Ulmschneider und das Theater von Peter Staatsmann. Mit Auschnitten aus „Raub der Europa“ Text & Regie: Peter Staatsmann, es spielen: David Gundlach, Peter Raffalt, Petra Weimer, Margarita Wiesner.

Gespräche zum Theater, zur Kunst und zur Gesellschaft … begonnen in Zeiten der Pandemie 2020 Folge 2 der Serie / Peter Staatsmann und Reinhold Ulmschneider…

#1 Skizzen

#2 Skizzen

Mai 2020

Cyberchor

Im Chor singen in der Corona-Zeit, singen mit Clementina

Leider ist das gemeinsame Singen an einem Ort in der Corona-Zeit unmöglich geworden. Für alle Chorsänger*innen, die die Musik und die Gemeinschaft vermissen, gibt es ein Angebot!

Das Zimmertheater Rottweil und Clementina Culzoni organisieren den Cyberchor, einen Chor in dem Clementina alle Stimmen einsingt. D.h. Clementina singt den Sopran, den Alt, den Tenor und sogar den Bass ein. Durch die Instrumentalbegleitung könnt ihr euch die Lieder sehr schnell einprägen. Die einmal pro Woche zugeschickten „Playbacks“ könnt  ihr überall anhören: beim Spazieren gehen, Kochen, Auto fahren…und so die Quarantäne wenigstens musikalisch genießen.

Jeden Dienstag um 20:00 Uhr  erwartet Clementina euch in einer Zoom-Sitzung, da können Fragen gestellt oder neue Lieder vorgeschlagen werden. Jede Woche bekommt ihr ein neues Lied, und je länger die Quarantäne andauert, umso mehr Repertoire hat der Cyber-Chor. Als Abschluss des Projektes, wenn wir uns irgendwann hoffentlich wieder treffen dürfen,  gibt es ein Chor-Proben-Wochenende im Zimmertheater Rottweil und gleich im Anschluss ein Konzert. Das Zimmertheater wird vibrieren!

Der Cyberchor hat schon mehr als 60 Sänger deutschlandweit. Melde dich an, singe in der Corona-Zeit und halte dich musikalisch fit! Mehr Infos: clementina-canta@gmx.de  oder info@zimmertheater-rottweil.de Bzw. 0152-09885100. Für die Playbacks bekommt Clementina einen kleinen Unkostenbeitrag. Es gibt  immer zwei Spuren: Einmal alle Stimmen und einmal zum Beispiel Sopran oder Alt.
Ein Beispiel:

Un poquito cantas