Theaterpädagogik

muss das Ziel verfolgen, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben und sie als selbstständig denkende und fühlende Menschen ernst zu nehmen. Es ist wichtig, ihnen die Mittel der Kunst transparent zu machen, damit sie ihren eigenen Ausdruck suchen und finden können.

Nur über diesen Prozess einer wirklich erlebten Selbstermächtigung kann erreicht werden, dass Jugendliche selbst denkende und verantwortungsvolle Menschen werden und gleichzeitig ernst zu nehmende Künstler/innen. Theaterarbeit kann Kindern und Jugendlichen die beglückende Erfahrung ermöglichen, dass sie sich selbst ernst nehmen können. Und das bildet wiederum die Grundlage dafür, andere ernst nehmen zu können! Diese Aufgabe kann gelungene kulturelle Bildung in den Lebensentwürfen von Kindern und Jugendlichen übernehmen. Das bedeutet, dass wir uns immer wieder kritisch hinterfragen und Zynismus, Neid und verletzte Eitelkeit vermeiden müssen.

Das Zimmertheater Rottweil versucht mit seinem Spielplan von der Uraufführung von „Die wundersame Reise des Edward Tulane“ von Kate DiCamillo, über die Inszenierungen „Alice im Wunderland“ von Lewis Carrol, „Robin Hood“, „Peter Pan“, „Angstmän“ von Hartmut El Kurdi, „Wir alle für immer zusammen“ von Guus Kuijer bis zu der Uraufführung von „Die verlorene Melodie“ (Text & Regie: Peter Staatsmann), die Gefühle und Ängste der Kinder ernst zu nehmen und bearbeitbar zu machen. Nur wenn wir unsere Gefühle zulassen können und dürfen, auch die negativen, wird es uns gelingen, damit umzugehen und den Weg zu einer neuen Gefühlskultur zu gehen. Inszenierungen für Jugendliche wie „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf und „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe erweitern das Spektrum.

Thematischer Schwerpunkt unserer Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen ist: „Angstbewältigung statt Angstverdrängung – Für eine neue Gefühlskultur“.