Who the Fuck is Kafka
von Lizzie Doron
„Hass ist ein Gefühl, aber Frieden ist eine Entscheidung“
Die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron hat einen Roman über das kafkaesk-Reale Leben im Nahostkonflikt geschrieben. Auf einer Friedenskonferenz in Rom treffen sich die Israelin Lizzie und der Palästinenser Nadim Abu Hanis. Sie ist erfolgreiche Schriftstellerin, er Menschenrechtsaktivist und Fotograf. Sie beschließen ein gemeinsames Projekt: Sie wollen das Leben des jeweils anderen kennenlernen und es dann in einem Buch und in einem Film veröffentlichen. Schnell merken Sie, dass „sie dieselbe Irrenanstalt bewohnen, nur in verschieden geschlossenen Abteilungen“. Das kafkaeske tägliche Leben lässt sie das Projekt fast aufgeben. Die ganze Tragik des Lebens in dieser Region lässt uns verblüfft zurück, denn die Schwierigkeiten der Israelis und Palästinenser, ein gemeinsames Miteinander zu leben, sind für uns nahezu unglaublich. Doron zeigt die Ängste der beiden, die Probleme, sich aufeinander einzulassen, die unterschiedliche Sicht auf Shoah und Naqba, die große Katastrophe, wie die Palästinenser die Folgen des 48er Krieges nennen. Sie wollen Freunde werden, scheitern aber immer wieder an der Vergangenheit.
Lizzie Doron, 1953 in Tel Aviv als Tochter einer Holocaust-Überlebenden geboren, wurde durch ihre Romane über die zweite Generation nach der Schoah bekannt. Mit „Who the Fuck is Kafka“ – eine der wichtigsten literarischen Verarbeitungen des Nahostkonflikts – und „Sweet Occupation“ wandte sie sich aktuellen politischen Themen zu. Sie lebt in Tel Aviv und Berlin.
Fassung & Regie: Peter Staatsmann
Dramaturgie & Kostüme: Bettina Schültke
Es spielen: Valentina Sadiku, Peter Haug-Lamersdorf, Mario Schnell, N.N.
Livemusik: Dorin Grama
Premiere am Fr., 21.03.2025 im Zimmertheater
Gefördert durch den Privattheaterfond Baden-Württemberg