Das kunstseidene Mädchen

von Irmgard Keun

Babylon Berlin: Die 18-jährige Stenotypistin Doris verlässt in den 30er Jahren die rheinische Provinz, um im pulsierenden Leben der Großstadt Berlin ein „Glanz“ zu werden. Ihre Mutter ist Garderobiere im Theater, ihr Vater arbeitslos. Hubert, ihre erste große Liebe, heiratet, kaum dass er sein Studium beendet hat, eine Frau seines Standes. Für ihren Traum von Liebe, Luxus und Karriere ist Berlin mit ihren unerschöpflichen Angeboten an Kinos, Theatern, Tanzpalästen und Flanierstraßen das einzig in Frage kommende Ziel. Aber die Folgen der Weltwirtschaftskrise prägen das Leben in der Großstadt und zeigen sich im Kontrast zwischen einer glitzernd-bunten Scheinwelt der Film- und Schlagerstars und dem glanzlosen Alltag mit Massenarbeitslosigkeit. Doris lässt sich mit verschiedenen Männern ein, immer in der Hoffnung aufzusteigen und immer nah am Abgrund. Freundschaft und Liebe begegnen ihr jedoch da, wo sie es am wenigsten vermutet. Mit Songs der Zeit.  Irmgard Keun liefert mit ihrem Roman aus dem Jahr 1932 ein lebendiges Abbild jener Zeit. Ein Jahr nach Erscheinen setzten die Nazis es auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ und verboten die weitere Verbreitung. Erst Mitte der 1970er Jahre wurde er wiederentdeckt und ist bis heute in sechzehn Sprachen übersetzt.

Regie: Peter Staatsmann

Es spielt: Nora Kühnlein

Livemusik: Dorin Grama und Nicholas Charkviani