Macbeth

Von William Shakespeare

„Die Tragödie des Macbeth“ ist eins der kürzesten und blutigsten Stücke Shakespeares: Fiebernd eilt es durch einen Strudel von Schlachten, Spuk, Mord und Wahn. Shakespeare stellt die Frage, wie mit den dunklen Trieben umgegangen werden kann, die eine Gesellschaft im Kern gefährden. Inwieweit kann man seiner Bestimmung ohne Rücksicht auf das Schicksal anderer folgen? Wie viel Machtgier, Ehrgeiz, Zerstörungstrieb und Verrat ist der Welt zuzumuten?

Das Böse ist hier hart erkämpft, denn Macbeth weiß genau, gegen welche Regeln er verstößt und welchen Preis seine Seele dafür zahlen wird. Dass er sich dennoch dazu entscheidet und seinem Ehrgeiz folgt, wird maßgeblich von seiner Frau vorangetrieben. Lady Macbeth hat all das, was ihrem Mann mangelt, und umgekehrt: Ihr fehlen die Skrupel und die Vorstellungskraft, das Ausmaß dieses sittlichen Verstoßes zu überreißen, dafür verfügt sie über die manipulative Gabe der Überredungskunst, packt ihren Mann an seiner Männlichkeit und präsentiert einen genauen Mordplan. Die tragische Ironie bedingt, dass, je höher Macbeths Hoffnung auf absolute Sicherheit und endlose Herrschaft steigt, die reale Aussicht diametral schwindet. Am Ende wird der älteste Sohn des ermordeten Königs zum neuen Herrscher ausgerufen. Der Spuk scheint vorbei. Zwischen Trümmern und Rauch erwächst eine neue Ordnung. Ist sie wirklich neu?

Regie: Peter Staatsmann, Dramaturgie: Bettina Schültke

Es spielen: Frank Deesz, Isabelle Groß de García, Bagdasar Khachikyan,  Elisabeth Kreuzer, Anja Elisa Niggemeyer, Dorin Grama

 

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